„Spurensuche am Karstwanderweg“

Internationales Projekt in Herzberg und Góra – und…?

Das EMA-Gymnasium ist als Projektpartner mit dem Karstwanderweg für „die Bildungsperlen am südlichen Harzrand“ für den Abschnitt von der Jettenhöhle  bis zur Burgruine Scharzfels zuständig. Als „Spurensuche am Karstwanderweg“ sollte der südliche Harzrand von Schülern des EMAG natur- und kulturgeographisch untersucht, bearbeitet und einzelne Stationen für den Tourismus in prägnanter Darstellung dokumentiert werden.

Als Kooperationspartner wirkten mit: auf deutscher Seite die Europaschule Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium Herzberg, dessen Schülerinnen und Schüler die mediale Erschließung, Bearbeitung und Dokumentation des mitteleuropäischen Schutzgebietes, also des Karststreifens am Harzrand, sowie historisch wertvoller Objekte in Bereich der Stadt durch Schüler des EMAG und Begegnungsraum für unsere Partnerschule aus Góra übernahmen,  und die Stadt Herzberg am Harz und auf polnischer Seite die Partnerschule Liceum Ogólnokształcące Góra sowie die Stadt Góra, Śląska/Schlesien, deren Schülerinnen und Schüler die entsprechende mediale Bearbeitung und Dokumentation historisch-kultureller Punkte im Bereich der Stadt Góra durch Schüler des Liceum Góra und Begegnungsraum für die Partnerschule aus Herzberg übernehmen sollten.

Von Seiten des EMAG sind die Klassen 9 im Profilunterricht „Umwelt“ und aus der Sek II der eA-Kurs in Erdkunde beteiligt sowie weitere Schülerinnen und Schüler, die am Projekt „Burg Scharzfels“ mit Herrn Schepers und am Projekt „Welfenschloss“ mit Herrn Niederstraßer teilgenommen haben. Dazu kommen noch „ausgewählte Stimmen“ für die Tonaufnahmen.

Ergebnis sollte ein tragbarer Informationsgeber sein, der bei den Sehenswürdigkeiten vor Ort Informationen zu dem Objekt liefert. War zunächst ein Audio-Guide angedacht, empfanden wir das als sehr unpraktisch und nicht mehr zeitgemäß, da heute fast jeder ein Smartphone besitzt und sich durch das Herunterladen einer App und der Daten das Ausleihen der Audio-Guides erspart – nicht zuletzt ergeben sich deutliche Einsparungen beim Projekt. Auf Anregung der Stadt Herzberg kaufte der Förderverein des EMAG, gesponsert von Firma Bick und einigen Privatpersonen, eine fertige App, den Geo-Informations-Manager der Firma Uismedia, wodurch eine nicht unerhebliche Last der App-Entwicklung und –pflege entfiel.

In der Hoffnung auf Unterstützung bei der Finanzierung des GIM-Guides stellte Torben Bick, Schüler der Sek. II, in mehreren Veranstaltungen die App vor: der Arbeitsgemeinschaft Karstwanderweg, der Stadt Herzberg, dem Landkreis Osterade, dem Landschaftsverband Südniedersachsen, dem Förderverein des EMAG Herzberg sowie einigen Schulen aus Südniedersachsen und Nordthüringen. Sie alle waren sehr angetan von dem Projekt, doch wollte jetzt noch nicht einsteigen, solange rechtliche Fragen und die Betreuung noch nicht geklärt sind.

Leider ließen sich die auf polnischer Seite erarbeiteten Points Of Interest nicht sinnvoll in den GIM-Guide integrieren, so dass dann doch nur die Punkte im Raum Herzberg blieben, diese aber mit gesprochenem, polnischem und deutschem Text, der im Tonstudio des Herzberger Jugendheim an vier Tagen aufgenommen wurde, versehen werden konnten. Dieses geschah zunächst für die Stationen Juessee, Welfenschloss, Rhumequelle und Burg Scharzfels soweit, dass im Frühjahr 2018 ein erstes Teilergebnis unseres GIM-Guides der Presse vorgestellt werden konnte. Hierzu der Artikel im HARZKURIER vom 22. März 2018:

Inzwischen wurden 5 weitere Stationen ausgearbeitet, die hinzuzufügen sind, und Ende Februar 2019 sind die Schülerinnen und Schüler unserer französischen Partnerschulen aus Châteaubriant  in Herzberg, die die Texte übersetzt und aufbereitet haben, so dass weitere Sprachaufnahmen in einer weiteren Sprache erfolgen können. Ende März erfolgt der Besuch aus Ungarn vom Neméth László Gimnázium in Budapest mit der Möglichkeit zu einer Erweiterungssprache. Inwieweit das auch mit Italien und auf Esperanto läuft, ist noch offen, bleibt aber im Auge.

Der Einfachheit wegen soll die App zukünftig unter „karstblick.eu“ und über einen QR-Code erreichbar sein, statt des etwas kryptischen Namens „ema-gym.gim.guide“. Die Hinweistafel an der Streuobstwiese zeigt schon den Code, der auf einem Flyer erscheinen soll.

 

„So lasst uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen“

Fortführung des Streuobstwiese „Am Weinberg“

Am Herzberger Welfenschloss gibt es einen terrassierten Südhang, der früher zum Obst- und Weinanbau genutzt wurde. Schon im letzten Jahr haben wir in Zusammenarbeit mit unseren Projektpartnern 30 hochstämmige Kernobstsorten gepflanzt. Da die Fläche insgesamt über 3,5 ha Größe hat und nur noch wenige alte Obstbäume vorhanden sind, gibt es noch genügend Fläche für weitere Hochstämme. Der Eigentümer der Fläche, der Taxiunternehmer Stützer aus Osterode, begleitet die Vor- und Nachbereitungen für die Pflanzung und übernimmt auch weitere Pflegearbeiten wie Wässern und Mähen in der Sommerzeit.

Ein übergeordnetes Ziel war es, dass die Schülerinnen und Schüler diesen wertvollen Lebensraum handlungsorientiert  erfahren und mitgestalten. Die Fläche diente uns außerdem als Begegnungsfläche für Familien mit Migrationshintergrund. Flüchtlingsfamilien aus Syrien und Afghanistan, die von der Zukunftswerkstatt Herzberg betreut werden, unterstützten uns bei diesem Vorhaben.  Der Artikel im HARZKURIER vom 7. November 2016 zeugt von Erfolg im Vorjahr:

Da in der 10. Klasse in Erdkunde die Probleme des Klimawandels und der Raumnutzung thematisiert werden, wird die Obstbaumpflanzung wie bereits im letzten Jahr, nach dem Abschluss dieser Thematik als handlungsorientiertes Projekt durchgeführt. Die Schüler werden die Möglichkeit bekommen mitzugestalten. Hierdurch soll ein Beitrag geleistet werden, der die Kohlenstoffdioxidbilanz verbessert und die Artenvielfalt erhöht. Durch die Arbeit in Kleingruppen vor Ort wird nach kurzer Anleitung eigenständig gepflanzt. In einem kleinen Baumschnittkurs werden anschließend die Bäume vom Vorjahr fachgerecht geschnitten.

Schüler der 10 Klasse erarbeiten im Erdkundeunterricht die Problematik der Raumnutzung und des Klimawandels. Daran soll das Projekt anknüpfen und durch die Pflanzung werden die Schüler Einblicke in Naturschutzmaßnahmen bekommen. Auch das in der 9. Klasse in Erdkunde erarbeitet Thema Migration und Demographie wird aufgegriffen, da die Schüler in Kleingruppen mit den Flüchtlingsfamilien zusammenarbeiten. Fachbezogen werden ökologische Themen der Biologie zum Arten- und Naturschutz angewendet, da hier wertvolle Lebensräume für höhlenbrütende, seltene Vogelarten wie Wendehals und Steinkauz geschaffen werden.

Der Eigentümer Herr Stützer bereitet die Pflanzungen schon rechtzeitig vor, indem die Pflanzabstände und die Pflanzlöcher schon etwas vorbereitet sind. Die hochstämmigen Obstbäume und das nötige Zusatzmaterial werden direkt von einer Baumschule aus Hilkerode angeliefert, die auch alte regionale Sorten im Programm haben. Finanziell wird die Pflanzung durch den Landschaftspflegeverband und besonders die Zukunftswerkstatt ermöglicht, die über drei Jahre die Pflanzung 75 hochstämmiger Bäume sponserte. Im Kollegium ist Herr Böning-Spohr ein Fachmann für Regionale Obstsorten und über die 15-jährige Tätigkeit bei der Heinz  Sielmann Stiftung auch fachkundiger Baumschneider. Herr Drebing-Bachmann organisiert als Leiter der Zukunftswerkstatt zahlreiche Unterstützer für die Naturschutzmaßnahme und Frau Schaumann begleitet als Lehrerin der Sprachlernklasse am EMAG diese Teilnehmer und koordiniert die Kleingruppenbildung bei der Pflanzung.  Die Pflanzung im Jahre 2017 finanzierte in erheblichem Maße der Rotary-Club Bad Lauterberg durch den Ankauf von 22 hochstämmigen Obstbäumen. Dazu kam auch die Hinweistafel an der Streuostwiese, u.a. mit dem QR-Code zum GIM-Guide:

 

Sonstige Aktivitäten zur Nachhaltigkeit

Neben der Müllsammlung der 7. Klassen in jedem Frühjahr, Kursen und Unterrichtsprojekten der Klassen 8 bis 11 gibt es ständig weitere, neue Aktionen, in denen sich die Schule mit Blick auf Nachhaltigkeit  engagiert:

Auf Angregung von Herrn Jens Hepper, Koordinator für Umweltschulen im Bezirk Braunschweig, pflanzten Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen mit Herrn Böning-Spohr am 21. September 2017 zwei Esskastanien im Domeyerpark, dem Herzberg „Park der Begegnung“. Hier der entsprechende Artikel aus dem HARZKURIER:

Im Frühjahr 2017 drehten die Kurse „TeamGLOBAL“ und „Nachhaltiges Handeln“ mit professioneller Unterstützung einen Film zur Textilherstellung und –verschwendung – einsehbar unter dem Link: https://vimeo.com/274163979 Der Film wurde inzwischen mehrfach ausgezeichnet.

Im Spätherbst 2017 nahmen eine 9. Klasse und der Projektkurs „Nachhaltiges Handeln“ erfolgreich am Wettbewerb „Wildnis erleben“ zum Grünen Klassenzimmer des Nationalparks Harz teil. Die Zusammenarbeit mit dem Nationalpark könnte bzw. sollte ausgeweitet werden.